Antrag der Taunussteiner FDP zum Hochwasserschutz
„Das kann bei uns doch nicht passieren.“ Dieser oftmals erwähnte Satz ist spätestens seit den verheerenden Hochwasserkatastrophen im Juli mit mehr als 170 Toten und noch vielen vermissten Menschen nicht mehr gültig.
Laut Meteorologen kann eine solche Wetterlage grundsätzlich überall entstehen, Wassermengen von mehr als 200 l/qm können auch von keinem aktuellen Schutzsystem aufgehalten werden. Die Schäden an der Infrastruktur in Rheinland-Pfalz und NRW gehen in die Milliarden und viele Orte werden Jahrzehnte brauchen, bis sie wieder vollständig aufgebaut sind.
Daher ist es aus unserer Sicht erforderlich, schnell aktuelle Informationen bezüglich der potentiellen Bedrohungen unserer Kommune zu erhalten, meint Juliane Bremerich, Fraktionsvorsitzende der FDP Taunusstein.
Ein erster Schritt soll mit sogenannten aktuellen Fließbandkarten erfolgen. Hier simuliert das Hessische Landesamt für Naturschutz (HLNUG) für das gesamte Stadt-Einzugsgebiet starke Wassermengen und wird dann kritische Stellen identifizieren können. Diese Ergebnisse werden veröffentlicht und auch mit allen beteiligten Verbänden und den Bürgern besprochen.
Kein Taunussteiner Bürger muss jedoch Angst haben, dass es aufgrund dieser Untersuchung Auswirkungen auf die individuellen Versicherungsverträge geben wird, da die großen Versicherer schon seit Jahren solche Untersuchungen intern durchführen, so die Auskunft der zuständigen Stelle im HLNUG. Gleichzeitig wissen betroffene Anwohner eher über die Gefahren in ihrem unmittelbaren Umfeld und können selber besser Vorsorge betreiben (z.B. Rückstauklappen einrüsten oder modernisieren).
In einem weiteren Schritt müssen diese kritischen Stellen dann mit Starkregen-Untersuchungen genauer analysiert werden und konkrete Handlungsoptionen den Betroffenen eröffnet werden. Wir wissen, dass es gerade beim baulichen Hochwasserschutz unterschiedlichste Interessen geben wird und möchten daher auf ein transparentes und ideologiefreies Verfahren setzen, fordert Stefan Bergmann als Parteivorsitzender.
Der FDP Vorstand mit Tim Federmann, Christine Gödel und auch Raimund Scheu spricht sich dafür aus, dass wir unsere Stadt widerstandsfähiger machen müssen. Daher werden wir im Rahmen der Koalition mit CDU und FWG in dieser Legislaturperiode weitere Themen vorantreiben, die sicherlich aktuell Steuergelder kosten werden. Jedoch sind wir der Meinung, dass Investitionen in den Schutz unserer Heimat gut investiertes Geld sind, um die Auswirkungen des Klimawandels etwas zu verringern.
Wir hoffen daher auf eine überparteiliche Unterstützung, um Taunusstein mit seinen Ortsteilen besser für die Zukunft aufzustellen.